BEHANDLUNG

Knochenaufbau

Unter Knochenaufbau versteht man in der Zahnmedizin Methoden, mit denen ein Abschnitt oder eine bestimmte Stelle des Kieferknochens wieder aufgebaut wird. Dieser Vorgang wird auch als Augmentation oder augmentatives Verfahren bezeichnet.

Dazu wird an der entsprechenden Stelle entweder körpereigenes Knochenmaterial des Patienten oder natürliches bzw. synthetisch hergestelltes Ersatzmaterial eingefügt, das nach und nach durch körpereigenen Knochen ersetzt wird. In der Implantologie wird ein Knochenaufbau durchgeführt, um Patienten die Versorgung mit implantatgetragenem Zahnersatz zu ermöglichen, wenn ihr Kieferknochen nicht die nötigen Voraussetzungen bietet. Dies ist der Fall, wenn dieser nicht die erforderliche Breite, Höhe oder Dichte für den stabilen Halt der Implantate aufweist.

Welche Formen des Knochenaufbaus gibt es?

Grundsätzlich unterscheiden wir den vertikalen Knochenaufbau – hier in erster Linie den Sinuslift (auch Sinusbodenelevation oder einfach Kieferhöhlenaufbau genannt) – und den horizontalen Knochenaufbau. Die Verbesserung des horizontalen Knochendefizits wird durch eine Verbreiterung des Kieferkammes mit einem Knochenblock oder durch das Bone-Spreading-Verfahren realisiert.

Wir als Spezialistenpraxis für Implantologie besitzen seit Jahrzehnten die Erfahrung und die Möglichkeiten, um auch größere Knochendefekte wieder aufzubauen. Dr. Girthofer hat maßgeblich an OP-Protokollen für vertikale und auch horizontale Knochenaufbauten mit der Piezosurgerytechnik seit 2003 mitgewirkt und in diesem Bereich viele Jahre Vorträge bei nationalen und auch internationalen Fortbildungskursen gehalten.

Zahnimplantat in der Praxis Dr. Girthofer in München

Sinuslift – die Methode mit sehr hoher Erfolgsquote

Der Sinuslift wird durchgeführt, wenn sich die Kieferknochenhöhe im seitlichen Oberkiefer zurückgebildet hat und die verbleibende Knochenhöhe zu gering ist, um dem Implantat festen Halt zu geben. Beim Sinuslift wird die innere Auskleidung der Kieferhöhle, die Kieferhöhlenschleimhaut, ein wenig von der Kieferhöhlenwand und dem Kieferhöhlenboden gelöst und angehoben. In den entstehenden Hohlraum zwischen Membran und Kieferknochen wird Knochenmaterial eingefügt und der zu niedrige Knochen erhöht.

Die wichtigsten Fakten zum Sinuslift

Nach ausführlicher Diagnostik und präziser Planung wird die Schleimhaut zumeist in örtlicher Betäubung oder in ITN/Analgosedierung vorsichtig abgelöst und der Oberkieferknochen freigelegt. Anschließend können folgende Techniken angewendet werden:

1. Externe Sinuslift-Operation mit lateralem Zugang (1-zeitiges Vorgehen):

Bei geringer Restknochenhöhe wird die Kieferhöhlenschleimhaut nach der Bildung eines seitlichen Knochen-Fensters vorsichtig vom Kieferhöhlenboden abgelöst. Anschließend wird zusammen mit dem Implantat ein Knochenaufbau-Material in den entstandenen Hohlraum eingebracht und ggf. mit einer Membran abgedeckt. Dadurch wird der Kieferknochen von innen her um das Implantat herum aufgebaut.

2. Externe Sinuslift-Operation mit lateralem Zugang (2-zeitiges Vorgehen):

Bei extrem geringer Restknochenhöhe wird nur das Knochenaufbau-Material in den Hohlraum eingebracht und ggf. mit einer Membran abgedeckt. Dadurch wird der Kieferknochen von innen her aufgebaut. Nach einer gewissen Einheilzeit (in der Regel 6 Monate) kann in einer zweiten OP-Sitzung das Implantat in dem nun aufgebauten Kieferknochen gesetzt werden.

  • körpereigener Knochen aus der Mundhöhle, z.B. Eigenknochen, der bei gleichzeitiger Implantation aus dem Bohrstollen oder aus einem Nachbarbereich gewonnen wird
  • aufbereiteter Fremdknochen oder synthetisch hergestellter Knochen

Ein typischer Vertreter des aufbereiteten Fremdknochens ist „Bio-Oss“ der Firma Geistlich, welcher aus Rinderknochen gewonnen wird. Dieser ist entmineralisiert und entproteiniert. Er gehört im Bereich des Knochenaufbaus seit fast 40 Jahren zur Standardtherapie von Zahnärzten und Kieferchirurgen.

Kann der Oberkieferknochen nicht wieder aufgebaut werden, ist eine Implantation nicht möglich. Es kommen folgende Alternativen ohne Implantate in Betracht:

  • konventionelle prothetische festsitzende Versorgungen, z.B. Brücke (sofern Nachbarzähne als Brückenpfeiler verwendet werden können)
  • herausnehmbare Teil- oder Vollprothese, z.B. Teleskopprothese, Klammerprothese, Totalprothese

Weitere Methoden zum Knochenaufbau

Horizontaler Knochenaufbau

Die Einheilzeit bei dieser Methode beträgt zwischen ca. 3,5 und 9 Monate.

Bei der horizontalen Verbreiterung des Kieferkamms wird in unserer Praxis in der Regel nur mit Eigenknochen gearbeitet. Der Knochen wird dabei aus dem Kieferwinkel entnommen und im benötigten Kieferbereich mit Schrauben fixiert oder als partikuläre Knochenchips und xenogenem Knochenmaterial unter einer entsprechenden titanverstärkten Membran platziert. Die Implantate können erst eingefügt werden, wenn der Knochenaufbau vollständig eingeheilt ist. In der Regel beträgt diese Einheilzeit zwischen ca. 3,5 und 9 Monate.


Socket preservation

Der Knochenaufbau direkt nach der Zahnextraktion.

Die Socket Preservation ist ein spezielles Knochenaufbauverfahren, das direkt nach der Zahnextraktion durchgeführt wird, um ein Einwachsen des Zahnfleisches zu vermeiden. Das leere Knochenfach des Zahnes wird dazu mit Knochenersatzmaterial aufgefüllt und mit einer resorbierbaren Membran abgedeckt. So können die vorhandenen knöchernen Strukturen weitgehend erhalten werden – eine Voraussetzung für ästhetisch ansprechende Ergebnisse speziell im Frontzahnbereich. Eine Socket Preservation kann allerdings auch im Seitenzahnbereich sinnvoll sein, um einen späteren horizontalen Knochenaufbau zu vermeiden.

Knochenaufbau ermöglicht Implantate für alle

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